In den meisten Fällen resultiert die eigene Spiritualität aus dem Erwachen. Mit Erwachen ist nicht die Erleuchtung oder Ähnliches gemeint sondern dein Geist. Wie hier schon geschrieben, kann dieser Prozess am Anfang sehr verwirrend und schmerzvoll sein. Ob du dein ganzes Leben ändern musst, um deinem Geist seine volle Entfaltung zu schenken, hängt davon ab wie dein bisheriges Leben aussieht.
Deine Erziehung war nicht spirituell
Fangen wir mal ganz von vorne an. Vermutlich bist du, wie viele Menschen auf der Welt, nicht spirituell erzogen worden. Gleich zu Beginn deines aktuellen Lebens, wirst du getrimmt immer anständig, lieb, brav und möglichst genormt zu sein. D.h. du musst mit 2 Jahren gut sprechen lernen, mit 4 Jahren dich in die Gruppe integrieren können und ab der 1. Klasse praktisch jeden Tag das Gleiche wie tausende andere Kinder lernen. Ob du das gut oder schlecht machst entscheiden keine Menschen, entscheidest nicht du, sondern entscheidet das sogenannte Bildungssystem. Bereits im Kindergarten werden dir Regeln beigebracht, an die du dich halten musst wenn du keine Bestrafung kassieren willst. Du musst in den Garten gehen obwohl dir eher nach Malen ist. Du musst drinnen bleiben obwohl es dich eher nach draußen zieht. Du musst dies und du musst das. Am besten verhältst du dich ganz ruhig und schwimmst mit dem Strom der anderen Kinder mit. Deine Eltern sind froh wenn sie in den Elterngesprächen immer nur Positives über dich hören. Ist dies einmal nicht der Fall so stimmt irgendwas mit dir nicht. Im schlimmsten Fall musst du deine Sprache mit Hilfe einer Logopädin verbessern oder dich von Ärzten zu deinen motorischen Fähigkeiten untersuchen lassen. Wenn du dich nicht in den engen Rastern entwickelst, die von den Behörden definiert wurden, stimmt etwas mit dir nicht. Ob du genug Liebe in dir trägst, herzlich bist, gefühlsmäßig auf andere eingehst ist zwar eine “nette” Eigenschaft aber offiziell vollkommen egal. Später in den höheren Klassen bzw. als Jugendlicher, sind all die “weichen” menschlichen Faktoren nicht so wichtig. Alles was zählt sind deine Noten in der Schule. Wie oft wurdest du gefragt ob du ein guter Mensch bist? Wie oft wurdest du gefragt ob du ein guter Schüler bist? Das sagt schon einiges über die Gesellschaft aus. Zuhause und beim Besuch der Verwandten geht es immer so weiter. Ja, unser Sohn ist super in der Schule. Er wird mal einen sehr guten Job haben. Ja, unser Sohn hat schon eine Freundin. Sie ist sehr hübsch. Kennst du das?
Es ist kein Wunder, dass du durch all diese Aussagen und Oberflächlichkeiten niemals gelernt hast auf deinen Geist zu hören. Du bist mindestens 18 Jahre lang auf Regeln, Normen und Oberflächlichkeiten konditioniert worden. Wenn du eigene Kinder hast, solltest du das, zumindest soweit wie möglich, anders machen. Ansonsten hast du die nächsten Roboter erzogen.
Dein Alltag sieht keine Spiritualität vor
Später wird das in der Regel nicht besser. Spätestens mit deinem ersten Job bzw. deiner ersten beruflichen Ausbildung geht es fast nur noch um Geld, Leistung und Erfolg. Klar, in deiner Freizeit gehst du Partymachen, triffst dich viel mit Freunden und machst wunderschöne Urlaube. Solange du deine Freizeit mit Dingen verbringst, die dir tatsächlich Spaß machen, wirst du den Sinn deines aktuellen Lebens vermutlich für dich erfüllen. Leider wärst du damit einer der wenigen Menschen. In der Realität wird beruflich und gesellschaftlich immer mehr von den Menschen gefordert.
Die Männer müssen mindestens 40 Stunden arbeiten gehen und möglichst viel Geld nach Hause bringen. Wer mehrere Jahre an der gleichen Stelle oder Firma ist, gilt nicht als erfolgreich. Du musst dich beruflich weiterentwickeln. Öfter mal den Job wechseln und dich gegen Kollegen in Meetings durchsetzen, Aufträge reinholen, Provisionen erhöhen und immer mehr Geld verdienen. Das Blöde dabei ist, dass du dich nie ausruhen kannst. Wenn du sowieso schon gut bist wird noch mehr von dir erwartet. Ein Hamsterrad. Dazu kommt, dass man deinen Erfolg auch sehen muss. Ein teureres Auto, ein größerer Fernseher und edle Mode. Wenn du schon so hart arbeitest sollen es andere sehen. Das erzeugt noch mehr Druck das aktuelle Level zu halten. Dazu musst du noch Erfolg bei den Frauen haben, anfangs am besten jede Woche eine andere Schönheit haben bis du dich dann auf eine Traumfrau beschränkst.
Frauen ergeht es bei all dem nicht besser. Die Emanzipation hat den Druck für die Frau eher erhöht als reduziert. Natürlich ist es gut, dass Frauen auch Karriere machen. Ebenso sollen sie genauso gut verdienen können wie jeder Mann. Doch die Anforderungen an sie sind noch weiter gestiegen. Zusätzlich zum 40 Stunden Job müssen sie so gut aussehen wie die Models in der Werbung. Spätestens mit 25 sollten sie das erste Kind auf die Welt bringen und innerhalb der nächsten drei Jahre das Zweite. Die nächsten Jahre sich auf die Erziehung zu konzentrieren ist dank der Emanzipation vorbei. Spätestens nach drei Jahren muss die Frau wieder in Teilzeit arbeiten. Wenige Jahre später in Vollzeit.
Willkommen im non-spirituellen Alltag
Das gemeinsame Leben, welches sich Mann und Frau aufgebaut haben, nachdem sie all diese gesellschaftliche Anforderungen und Regeln erfüllt haben, wird noch weiter strapaziert. Das Eigenheim mit Garten, der Sportsvan, die zwei Kinder und der jährliche Urlaub in Italien müssen schon drin sein. Den Alltag kann sich dabei jeder vorstellen:
Die jungen Eltern sind gestresst weil sie Beruf und Erziehung unter einen Hut bekommen müssen. Um die Kreditraten zu bedienen ist es unabdingbar, dass beide Arbeiten gehen. Kindergarten und Krippe sind nun Teil der Familie. Den Rest können sich vor allem Menschen mit Kindern vorstellen.
Wo ist die Zeit für den eigenen Geist?
Wo? Nirgends.
Wie bekommst du mehr Zeit für deine Spiritualität?
Es gibt einige Punkte bei denen du ansetzen kannst.
- Weniger Arbeiten
Niemand wird von selbst auf dich zukommen und dir anbieten deine Arbeitszeit zu reduzieren. Wenn du jemand bist der monatlich Überstunden ansammelt solltest du dies langsam aufhören zu tun. Es ist nicht deine Lebensaufgabe, deine Lebenszeit anderen zu schenken oder den Traum anderer zu erfüllen. Es gibt kaum einen Arbeitgeber oder Job der es dir tatsächlich am Ende danken wird. Hast du tatsächlich so viel Arbeit zu erledigen, so ist es am Unternehmer die Prozesse zu optimieren oder mehr Menschen einzustellen. Es ist nicht deine Firma und sie wird es auch niemals. - Weniger Gedanken an die Arbeit
Bedenke, jeder Gedanke den du dir außerhalb deiner Arbeitszeit machst, wird nicht bezahlt. Du kannst davon deine Kredite nicht leichter oder schneller bezahlen. Du kannst allein durch Gedanken deine Arbeit nicht beschleunigen. Du bist in deiner Freizeit nicht für deinen Job verantwortlich. Wenn das jemand von dir erwartet oder fordert so solltest du dafür bezahlt werden. Selbst wenn du für deine Arbeit zuhause bezahlt wirst solltest du dir überlegen ob es dir das wert ist. Du bist in der Regel schon genug von Zuhause weg. Reicht das nicht? - Ausgaben reduzieren
Musst du dein Eigenheim tatsächlich in den nächsten zwanzig Jahren abgezahlt haben? Reicht es nicht, den Kredit die nächsten dreissig oder vierzig Jahre laufen zu lassen und damit weniger monatliche Ausgaben zu haben? Natürlich erhöht sich die Zinslast aber ist dir deine Lebenszeit das nicht wert? Verlasse dich nicht auf deine Rente. Auch dein Auto ist eine massive monatliche Belastung. Muss es der Sportsvan der neuesten Generation sein? Muss es als Zweitwagen wieder ein Neuwagen sein weil alle Nachbarn so schicke Autos besitzen? Und wie wäre es den nächsten Urlaub in deinem schönen Garten zu verbringen? Ja, das tut alles weh und entspricht nicht dem gesellschaftlichen erfolgreichen Bild aber darum geht es deinem Geist auch nicht.
Alleine diese drei Maßnahmen werden dir mehr Zeit schenken und deinen Druck senken. Dadurch bist du noch nicht spiritueller aber du hast die Freiheit dich mehr um dich und deine Familie zu kümmern. Du wirst spüren, dass du entspannter wirst, sich neue Lebensfreude entwickelt und du mehr in dich hineinhören kannst.
Ich wünsche dir von Herzen viel positive Energy!